Am 13.04.1999 bringen die Eltern die 6 Monate alte Sophia in meine Praxis. Sophia hat eine ausgedehnte Schwellung an der rechten Gesichtsseite bis unter den Kiefer. Dort befinden sich zwei Tumoren von jeweils 3 cm Durchmesser, der eine liegt neben der Parotis, der andere an den Kieferwinkeln. Außerdem hat sie eine Schwellung der Unterzungendrüse. Durch die starke Schwellung weicht die Zunge nach links ab. Sophia wird in der Universitätskinderklinik Tübingen untersucht, die Diagnose lautet: Mehrknotiger angiomatöser Tumor. Ein Lymphom kann nicht ausgeschlossen werden. Die Eltern lehnen eine Gewebeprobe ab.
Die Vorgeschichte: Im Januar 1999 hatte Sophia ihre erste Fünffach-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio und HIB bekommen. Eine Woche später trat eine knotenartige Schwellung an der rechten Wange und unter der Zunge auf, wenige Tage darauf bekam sie Ekzeme an den Wangen. Ende Februar erfolgte dann die zweite Fünffach-Impfung nach Impfplan. Zwei Tage später bekam Sophia ein Panaritium (Nagelbettentzündung) an beiden Großzehen; sie hatte einige Tage lang subfebrile Temperaturen. Die Tumoren an der Wange wuchsen weiter.
Sophia hat fast keine weiteren Symptome: Etwas Milchschorf; sie schwitzt schnell am Hinterkopf – beides Symptome, die schon vor den Tumoren bestanden. Die Panaritien sind in der Klinik äußerlich behandelt worden und verschwunden. Das Kind ist lebhaft, fröhlich und weint selten.
Verlauf: Ich beginne die Behandlung mit Thuja* C30, später C200. Die Drüsentumoren gehen mit Hilfe von Thuj.* innerhalb von 6 Wochen um 30 % zurück. Bei der Behandlung von Tumoren wechsele ich gerne auf ähnliche Mittel, statt lange bei dem selben Mittel zu bleiben, auch wenn ein Fall Fortschritte macht.
Ich gebe Sophia jetzt Calcium carbonicum* C30, Sulfur* C200 einmalig als Zwischenmittel, dann Calc.* C1000 mehrmals in vierwöchigem Abstand. Die Tumoren um das Ohr und am Kiefer und das Wangenekzem verschwinden vollständig und dauerhaft innerhalb von 4 Monaten.