Herr Özmir kommt am 18.10.2006 mit einem linksseitigen Hodenkrebs in meine Behandlung. Die klinische Diagnose eines erfahrenen, auf Hodentumore spezialisierten Urologen lautet ‘Semiom’. Der Tumor ist 13mm lang und 7mm breit. Herr Özmir hatte vor 10 Jahren schon einmal ein Seminom im rechten Hoden gehabt; damals war der rechte Hoden entfernt worden. Der Urologe empfiehlt die Operation. Aber Herr Özmir möchte ggf. noch Kinder zeugen und kommt in meine Behandlung.
Seine Symptome sind: Ziehender Schmerz im Bereich des Tumors. Wundheitsgefühl im Hoden, das entlang des Samenstranges zieht. Die Schmerzen kommen und gehen und sind schlimmer im Sitzen. Manchmal Druckgefühl im Bauch, das zum linken Hoden hin ausstrahlt. Wenn er den Hoden anhebt und damit entlastet, vermindert sich der Schmerz. Angst vor Krebs; in den letzten Jahren hat er oft daran gedacht, dass der Krebs wiederkommen könnte.
Verlauf: Ich gebe Herrn Özmir Lycopodium* und Conium* in verschiedenen C- und Q-Potenzen. Die Behandlung wird ergänzt durch Mittelgaben von Pulsatilla*, Sulfur*, Thuja* und Tuberkulinum* als Zwischenmittel. In Abständen von 3 bis 6 Monaten wird die Größe des Tumors mit Ultraschall kontrolliert. Während eines Behandlungszeitraums von 4 Jahren nimmt der Tumor successiv an Größe und Volumen ab. Der Urologe, der regelmäßige Ultraschallkontrollen macht, sagt bei einer dieser Untersuchungen: “Dieser Tumor verhält sich nicht so, wie er sich verhalten sollte.”
Heute treten nur noch sporadisch lokale Beschwerden auf. Bei der letzten Untersuchung im August 2010 war der Tumor nicht mehr erkennbar.