Im September 1997 behandelte ich eine 33-jährige Patientin wegen eines haselnußgroßen, harten Knotens in der rechten Brust. Der Knoten hatte sich zwei Wochen nach einer Kürettage infolge einer Fehlgeburt im 4. Monat gebildet. Zeitweise stechende Schmerzen im Bereich des Knotens, schlimmer nach Druck; Fremdkörpergefühl. In den letzten Wochen zunehmende Angst vor Krebs und Lebensüberdruß.
Die Familienanamnese ergab, daß ihr Vater an einem metastasierenden Colon-Ca litt, ihre Mutter als Kleinkind eine lebensgefährliche Tuberkulose durchgemacht hatte und der Vater des Vaters mit 38 Jahren an Tuberkulose verstorben war. Die Patientin selbst hatte als Kind alle seinerzeit gängigen Impfungen erhalten, wobei die Pockenimpfung eine deutliche Narbe hinterließ. Im Alter von 19 Jahren war eine Dermoid-Zyste des linken Ovars entfernt worden. Dysmenorrhoe. Kleine, gestielte Warzen am Körper. Seit ca. zwei Jahren drei Stechwarzen an den Fußsohlen; die größere davon macht Beschwerden beim Gehen. Diese Warzen waren unter der homöopathischen Behandlung eines Kollegen nicht verschwunden. Trockene, rissige Mundwinkel. Auf eine mammographische Abklärung des Knotens wurde bewußt verzichtet, um die Angst der Patientin nicht zu vergrößern.
Ich gab Frau Clemens eine Gabe Thuja* C30. Der Knoten verschwand zunächst, war dann vier Wochen später wieder minimal tastbar. Die große Stechwarze begann sich abzulösen, blieb in diesem Stadium jedoch stehen, als der Vater der Patientin im Oktober 97 verstarb. Neben einigen Zwischenmitteln aufgrund akuter Zustände (Phos*., Rhus-t.*, Bell.*) erhielt die Patientin bis zum vollständigen Verschwinden des Knotens Thuja* C200 und Silicea* C200.