Im März 2001 wird mir der 8jährige Tobias mit ausgeprägter Hyperaktivitätsstörung vorgestellt. Die Symptome wurden zunehmend auffällig, als er 2 Jahre alt war. Die Eltern berichten, Tobias ist sehr unruhig, er kann nicht ruhig sitzen. Er ist nervös und wechselhaft. Er kann sich schlecht konzentrieren: Für vieles interessiert er sich mit Feuereifer und kurz darauf hat er es vergessen. Tobias ist sehr sensibel. Er nimmt sich vieles sehr zu Herzen, wie z.B. einen Bericht im Fernsehen über ein ermordetes Kind. Manchmal zieht er sich in ein kindliches Gehabe und Verhalten wie ein Baby zurück. Das ist ein Symptom, das ich oft bei Tub. beobachte, merken Sie es sich unbedingt – Verhalten wie ein Baby. Oder er spielt den Kasper und hat ein großes Mundwerk.
Tobias hat blühende Phantasien von Monstern und gruseligen Geschichten. Wie Paula in meinem ersten Fall hat er Alpträume: Er sieht Menschen als Leichen. Er bringt einen Räuber um. Ein Mörder, der immer größer wird. Dinge entfernen sich und kommen wieder zurück usw. Aus Angst steht er oft morgens nicht auf und ruft nach seinen Eltern.
Andere Symptome von Tobias sind: Er hat eine Störung der Feinmotorik beim Schreiben und Koordinationsprobleme beim Turnen. Er macht ständige Bewegungen mit der Zunge. Großes Süßverlangen. Zweimal im Jahr bekommt er einen Husten oder eine spastische Bronchitis. Er schwitzt stark bei Anstrengung, besonders am Kopf. Und er hat auffallend rote Lippen und ein blasses Gesicht.
Zur Vorgeschichte: Vier Tage nach der Geburt bekam Tobias eine BCG-Impfung und 3 Monate später einen Tuberkulin-Test. Er bekam 6-fach-Impfungen und die Masern-Mumps-Röteln-Impfung.
Der Kinderarzt diagnostiziert ein ADHS-Syndrom. Alle bisherige Therapien wie Ergo- und Physiotherapie waren erfolglos. Tobias soll in 2 Monaten in eine neurologische Spezial-Klinik eingewiesen werden.
Mittelgabe
Ich gebe Tobias Tub. C1000, 2 Kügelchen aufgelöst in etwas Wasser an zwei Abenden, und ich verbiete ihm Zucker. Vier Wochen später wiederhole ich die Gabe, diesmal pur. Direkt nach der Einnahme wird Tobias von Tag zu Tag ruhiger und konzentrierter. Seine Eltern sagen den Kliniktermin ab.
Zwei Jahre später spreche ich mit den Eltern: Tobias hat sich in den letzten 2 Jahren normal entwickelt. Er hat noch leichte Konzentrationsprobleme, aber die Konzentration und die Leistungen in der Schule sind wesentlich besser geworden. Er hat auch kein kindisches Verhalten mehr. Tobias hat Selbstvertrauen und übernimmt beim Spielen mit seinen Freunden mehr Initiative. Er ist nicht mehr hyperaktiv, hat keine Alpträume, keine Infektneigung und keine schweißigen Hände mehr. Tub. hat tiefgreifend gewirkt.