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Max, 6 Jahre: Chronische Rhinitis, chronischer Husten

Der 6-jährige Max kommt am 02.06.2009 wg. chronischem Stockschnupfen und Husten in Behandlung. Seit Herbst 2008 ist die Nase verstopft. Die Absonderung ist grün, zäh, eitrig riechend und milchig trüb. Seit 3 Monaten ist die Nase ununterbrochen verstopft. Weil der Husten lange Zeit die Krankheit begleitet hat, frage ich auch die Hustensymptomatik: Der Husten war eher trocken, hörte sich an wie ein allergischer Husten mit schwierigem Einatmen;

er war schlimmer bei Temperaturwechsel, d. h. beim Eintreten in ein warmes Zimmer aus dem kalten oder umgekehrt. Der Husten war außerdem schlimmer bei Anstrengung. Im Februar 2009 hatte Max über 1 Woche sehr hohes Fieber, er hat nichts gegessen. In dieser Zeit hatte er beim Husten auch Atemnot. Der Husten ist jetzt fast weg.
Ein möglicher Auslöser der Erkrankung waren Schwierigkeiten mit der Erzieherin im Herbst 2008: Max fühlte sich von seiner Erzieherin ungerecht behandelt. Er bekam keine Chance, sich mitzuteilen, war resigniert. Das hat ihn dann wohl zuhause wütend gemacht. Es könnte auch sein (die Mutter ist sich nicht ganz sicher), dass Max zeitgleich mit dem Beginn des Stockschnupfens neue Zähne bekommen hat.
Er regt sich schnell über Dinge auf, wird zornig und bekommt einen roten Kopf. Es kann sein, dass er im Zorn aufspringt, schreit und dass er einen Gegenstand nach einem wirft. Oder er packt seine Mutter fest am Arm. Er ist schnell beleidigt. Schon vorher war er etwas schwierig, eigenwillig, wenn er etwas nicht einsehen wollte. Er weiß genau, wie Dinge zu sein haben.
Er ist ein Kind, das sich viel bewegt, er ist neugierig, lebendig, aktiv. Schwierig für ihn sind Übergänge: Wenn er irgendwo ist, will er dort bleiben. Das war schon immer so. Wenn er zuhause ist, will er nicht weg. Ist er im Kindergarten, will er dort nicht weggehen.
Trotz seines Schnupfens hat er eine scharfe Geruchswahrnehmung. Er knirscht extrem mit seinen Zähnen, seit ca. 1 1/2 Jahren, so dass man es im anderen Zimmer hört. Sein Schlaf ist gut. Selten hat er schlechte Träume. Er schläft in allen möglichen Lagen, hat sehr lange Zeit auf den Knien und Ellbogen geschlafen. Dies hat vor ein paar Monaten aufgehört. Max isst gerne Milchprodukte, Milch, Salatgurken, Joghurt, Obst. Er isst sehr gerne auch Fleisch und Butter, fette Sahne, überhaupt Fett. Er mag keinen grünen Salat und keine Eier. Er ist ein mittelmäßiger Esser und sehr ablenkbar beim Essen, er ist immer am erzählen und muss ständig etwas tun. Lt. HNO-Arzt hat er geschwollene Polypen, weswegen der Schleim nicht abfließt.

Max ist blond, hat dreifachgezähnelte untere Schneidezähne. Der übrige Untersuchungsbefund ist unauffällig.
Max ist nur 3 x gegen Diphtherie, Tetanus und Polio geimpft. Er hatte direkt nach der Geburt eine Pneumonie und blieb 10 Tage auf der Intensivstation. Außer einer zweimaligen Mittelohrentzündung war sonst immer gesund. Es sind keine schweren Erkrankungen in der Familie bekannt, keine Tuberkulose.

Mittelwahl: Ich gebe Max als erstes Tuberkulinum*, und zwar wg. der folgenden Symptome: Grünliche eitrige Nasenabsonderung, Zähneknirschen, Zähne gezähnelt, Knie-Ellenbogenlage im Schlaf, wirft mit Gegenständen im Zorn. Als nächstes Mittel behalte ich Phosphorus* im Auge.

Verlauf: Der Schnupfen verändert ziemlich schnell seine Farbe, ist nicht mehr eitrig und zäh und vermindert sich deutlich. Der Husten verschwindet. Das Zähneknirschen wird besser und der Zorn weniger. 6 Wochen nach der Mittelgabe bekommt Max im Urlaub eine Mittelohrentzündung und er bekommt ein Antibiotikum. Nach dieser Behandlung ist der Nasenschleim verändert, er ist schaumig und weiß. Außerdem ist Max emotional sehr empfindlich. Ich gebe ihm Silicea*, und 3 Wochen später wieder Tuberkulinum*. 1 Monat später berichtet die Mutter, dass Max kaum noch zornig ist, das Zähneknirschen ist verschwunden. Insgesamt macht Max einen sehr stabilen Eindruck und ich beende die Behandlung im September 2009.

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