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Anne, 9 Jahre: Verhaltensstörung

Anne kommt im Mai 2005 in Behandlung. Sie ist anderen Kindern gegenüber dominant, rechthaberisch und besserwisserisch. Sie erteilt Befehle an ihre Spiel­kame­raden und kommandiert sie herum. Dieses Verhalten zeigt sie schon seit vielen Jahren, aber seit einem Jahr wird es zunehmend untragbar.

Sie ärgert andere Kinder, vor allem, wenn sie sie nicht kennt, und schlägt andere Kinder.  Anne will immer Gesellschaft haben, möglichst viele um sich versammeln und im Mittelpunkt stehen. Sie fasst gerne andere Menschen an und hat dabei kein Maß für die Grenzen. Auch merkt sie nicht, wenn ein Kind nicht mit ihr spielen will. Die anderen Kinder schneiden sie, und sie hat jetzt keine Freunde mehr in der Klasse und wenig in der Nachbarschaft. Anne ist immer in Aktion, sie muss immer irgendetwas machen. Sie hat viele Ideen und Phantasien. Sie ist schnell beleidigt und wird wütend schon wegen Kleinigkeiten. Wenn sie wütend ist, schmeißt sie ihr Kopfkissen oder einen Gegenstand gegen die Wand.
Sie hat Polypen in den Nasennebenhöhlen und große Mandeln. Gefühl eines Klumpens im Hals. Sie trinkt nur Kaltes und hat Verlangen nach sauren Dingen wie Salatsoße. Manchmal Alpträume. Sie hat Angst, dass Gespenster in ihr Zimmer kommen und sie entführen. Als Kleinkind Neurodermitis.

Fast alle bisher genannten Symptome sind Tub.*-Symptome. In einem solchen Fall benutze ich kein Repertorium, sondern schlage nur noch einzelne Symptome wie das Verlangen nach Gesellschaft und der Klumpen im Hals in der Materia medica nach. Eine TBC in der Familie ist nicht bekannt, aber es gab Lungenkrankheiten: Einen Fall von Lungenfibrose und einen Lungen­krebs. Annes Mutter hatte jahrelang Eierstock­zysten, die durch Tub.* geheilt wurden, nachdem mehrere andere Mittel gegeben worden waren.

Ich gebe Anne Tub* M. Alle Symptome, das Dominieren-Wollen, Schlagen, die Alpträume und der Klumpen im Hals verschwinden durch diese Einmalgabe. Ein Jahr danach wird sie wieder rechthaberisch, sie erteilt wieder Befehle und kommandiert andere herum. Sie bekommt Tub.* und 6 Monate später Tub.* XM. Innerhalb weniger Wochen danach verschwindet die Verhaltens­störung dauerhaft. Heute hat Anne viele Freundinnen.

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