Frau Heim hat seit einer schweren Grippe vor 14 Jahren ständig Schmerzen in der Stirn links bis hin zur Schläfe und unter dem linken Auge; außerdem einen trockenen Reizhusten morgens. Die Grippe hatte sich unbehandelt drei Monate während der Schwangerschaft hingezogen mit heftigem Husten und starkem Schnupfen. Seither hat sie immer wieder Kopf schmerzen, Schmerzen in der linken Nasennebenhöhle, Stirn, Auge und auch in den Kieferhöhlen.
„Von ihrem Kopf her“ hat sie immer das Gefühl, die linke Seite ist krank und „zu“, die rechte gesund. Sie leidet seit ein paar Jahren unter ständig wiederkehrendem Schnupfen, Phasen mit Schnupfen sind häufiger als ohne Schnupfen. Die Absonderung aus der Nase ist eitrig und zäh.
Außerdem hat Frau Heim ein sog. Raynaud-Phänomen: Hierunter versteht man eine plötzlich auftretende Durchblutungsstörung der Finger: Die Finger werden bei Frau Heim plötzlich weiß, vorwiegend bei Kälte und wenn sie bei Kälte mit den Händen arbeitet, z.B. etwas greift oder schreibt. Wenn die Weißverfärbung verschwindet, werden ihre Finger dunkelrot bis bläulich und heiß. Dann werden sie wieder rot, und schließlich bekommen sie ihre normale Farbe.
Ich behandele das gesamte Krankheitsbild von Frau Heim erst mit den Arzneien Sulfur, Sepia und wieder Sulfur in hoher Potenz. Hierunter verschwinden die Durchblutungsstörung der Finger und die Neigung zu Schnupfen. Was hartnäckig bleibt sind die Schmerzen auf der linken Kopfseite. Eine andere Ursache scheint die Heilung zu verhindern und ich lese in der Arzneimittellehre der Arznei Psorinum: „Bei chronischen Leiden, die auf eine vor Jahren unvollkommen geheilte oder unterdrückte akute Krankheit folgen bzw. darauf zurück- zuführen sind.“ Natürlich müssen die individuellen Symptome der Patientin mit der Arznei verglichen werden. Mit Psorinum C30 verschwindet die Neigung zu Infekten der Nasennebenhöhlen vollständig.