Frau Dinges kam am 10.07.07 wegen einer Craurosis vulvae mit starkem Juckreiz, der die Nachtruhe störte. Es juckte vor allem nachts. Bettwärme verschlimmerte, ein kalter Lappen linderte den Juckreiz. Reiben verschlechterte. Die Stelle selbst fühlte sich rauh an. Als Auslöser vermutete sie das Absetzen ihrer Hormontabletten.
Außerdem hatte sie seit 20 Jahren Asthma, sie nimmt regelmäßig zweimal täglich SymbicortR und BerodualR bei Bedarf. Oft Fremdkörpergefühl im Hals (Klumpen, Kloß). Bis zum letzten Winter hatte sie mehrmals im Jahr eine Sinusitis mit gelb-grüner Absonderung, seit einem Aufenthalt am Meer ist es besser. Am Meer geht es ihr immer wunderbar, was das Asthma betrifft. Allergien gegen Frühblüher. Sie hat Schwindel, < beim Aufstehen oder Hinlegen.
Im Klimakterium war sie sehr nervös, sehr gereizt, sie hatte ein Pulsieren im ganzen Körper. Körperliche Bewegung und Anstrengung tut ihr immer sehr gut. Untersuchungsbefund: Landkartenzunge.
Mittelwahl: Wegen der wenig arzneianzeigenden Symptomatik ihres Hauptproblems (Craurosis mit Juckreiz) beziehe ich auch frühere Symptome in die Mittelwahl mit ein. Ich beginne die Behandlung mit Sepia* Q3, und zwar wegen folgender Symptome: Jucken der Vagina < durch Bettwärme, > Meer, < Klimakterium, gelb-grüne Absonderungen, Rauheit der Haut, Kloßgefühl, Landkartenzunge, Infektanfälligkeit, Rektumfistel, Schwindel beim Aufstehen.
Verlauf: Frau Dinges bekommt Sepia* Q 3, 6 und 9, anschließend Sulfur* Q 4 und Q6. Der Juckreiz wird 50 % weniger, sie kann besser schlafen. Der Schwindel, das Kloßgefühl und die Infektanfälligkeit verschwinden. Aber sie sagt nach 3 Monaten, es sei “noch lange nicht gut”.
Zwischenzeitlich hat sie eine starke Erkältung, die mit Phosporus* rasch weggeht.
Wegen der erstaunlichen Hartnäckigkeit des Juckreizes vermute ich, dass die Kortison-Medikation eine endgültige Ausheilung verhindert. Deshalb setzte ich Symbiocort im Mai 2010 ausschleichend ab. Zeitgleich bekommt Frau Dinges wieder Sep.* in den aufsteigenden Potenzen Q4, Q5, Q6, Q7 und Q8. Im Juli hat sie zwischenzeitlich eine massive Verschlimmerung ihres Asthmas. Sie erzählt mir, sie habe einmal den Notarzt gerufen und Kortison bekommen. Beim nächsten Asthma-Anfall meldet sie sich bei mir mit deutlichen Symptomen von Arsenikum album* (Atemnot, Unruhe, weißer Auswurf usw.). Unter Ars.* C200, über mehrere Tage aufgelöst gegeben, verschwindet die Spastik vollständig. Seither hat sie (auch ohne Kortison) keine Anzeichen von Asthma mehr! (immerhin hatte sie das Asthma seit 20 Jahren!). In ihrem Fall, aber nicht in jedem, hat das Kortison tatsächlich eine Heilung verhindert, was sehr eindrucksvoll zu beobachten war.
Schließlich konnten die Juckreizsymptome mit Sulfur* Q3 auf ein Minimum reduziert und die Behandlung beendet werden.