Am 9.06.1996 werde ich zu einem 76-jährigen Mann gerufen. Der Patient ist bettlägerig und wird von der Ehefrau gepflegt. Er hat plötzlich Atemnot bekommen und ist kurzfristig sogar blau angelaufen. Ihr Mann hat immer wieder diese plötzlichen Anfälle von Atemnot und das Problem dabei ist, dass er den Schleim nicht hochbringen und abhusten kann.
Befund: Das Gesicht ist dunkel-livide verfärbt, etwas gedunsen. Pulmo deutliche Spastik und Schleimrasseln. Übergewicht. Das Unvermögen Schleim auszuwerfen, wenn dieser nicht zäh oder verfestigt ist, ist ein schulmedizinisch nicht behandelbares Symptom. Es beruht auf einer funktionellen Störung, einer Art Lungenschwäche, die durch eine Verflüssigung des Schleims mit Schleimlösern (Expectorantien) nicht zu beheben ist. Ich gebe Ammonium carbonicum* C200. Beim Abhören nach 10 Minuten ist die akute Spastik schon deutlich gebessert.
10 Tage später ist der Zustand sehr gebessert. Vor allem das Abhusten von Schleim geht jetzt viel besser als vorher. Herr Schmidt hat das Rasseln auf der Brust nur noch selten, er hat auch kaum noch Atemnot und pfeifende Atmung. Auch sein allgemeiner Zustand ist deutlich besser als früher.