(2. Aug.): Frau Gutmann ist gestürzt und wurde an einem Oberschenkelhalsbruch operiert. Sie leidet schon seit vielen Jahren an einer schweren Herzinsuffizienz (Herzschwäche), die sich kurz nach der Operation massiv verschlechtert. Frau Gutmann wird deswegen auf die Intensivstation verlegt. Schon bei der kleinsten Anstrengung bekommt sie keine Luft, sie hat Atemnot und ein beklemmendes Gefühl in der Brust.
Allein beim Sprechen bekommt sie oft keine Luft. Normalerweise redet Frau Gutmann viel und gern. Nach der Operation hat sie eine Tachykardie (Herzrasen), mit starkem Angstgefühl im ganzen Körper: „wie geht es weiter?“
Die Krankenhausärzte sind ratlos. Sie sagen, Frau Gutmann habe eine ausgeprägte Herzschwäche und man könne hier medikamentös nichts mehr machen. Frau Gutmann bekommt Digitalis, ein Nitropräparat, Diuretika und ACE-Hemmer. Man hofft, dass das Herz so nach der Operation wieder zu Kräften kommt.
Schon in den letzten Wochen vor dem Sturz konnte Frau Gutmann oft morgens nach dem Aufstehen wegen der Atemnot nichts im Haushalt machen. Immer gegen 18 Uhr hat sie einen Schwächeanfall gehabt, wobei frische Luft besserte. Sie fühlt sich sehr schwach und erschöpft, hatte keinen Durst und schlechten Appetit, Verstopfung (nur alle 3 Tage Stuhlgang) und war verzweifelt.
Ich gebe ihr Arsenicum* Q6 2x täglich.
(8. Aug.): Frau Gutmann ist inzwischen wieder auf der Normalstation. Es geht ihr viel besser. Sie steht alleine auf, geht allein zur Toilette, zieht sich sogar selbständig an und bekommt täglich Krankengymnastik. Der Appetit ist besser. Sie hat das Gefühl es tut sich was; jeden Tag geht es ihr etwas besser. Der Stuhl ist normal, keine Verstopfung mehr. Auch ihre Stimmung ist deutlich besser, kein verzweifeltes Gefühl, keine Angstgefühle mehr.
(12. Aug.): Die Luftnot ist wieder stärker, wenn sie sich anstrengt. Es fehlt auch die Kraft in den Beinen. Der Appetit lässt nach. Seit drei Tagen ist Frau Gutmann verschleimt und hat beim Abhören und subjektiv ein grobes Rasseln über der Lunge. Diagnose: Bronchitis.
Ich gebe ihr Ammonium carbonicum* C200, täglich 1 Globulus auf 1 TL Wasser.
Eine rasche Besserung der Atmung tritt ein. Frau Gutmann kann schon zwei Tage später in eine Reha verlegt werden. Hier bekommt sie eine Blasenentzündung, die konventionell mit Antibiotika behandelt wird. Die darauf folgende Schwäche und Appetitlosigkeit verbessert Sulfur* C200. Die Hüfte schmerzt beim Gehen und im Stehen. Ich gebe ihr Symphytum* C30, täglich ein Kügelchen und anschließend Sulfur* Q6 und auch die Hüftschmerzen verschwinden. Schließlich kommt Frau Gutmann wieder nach Hause und lebt in ihrer eigenen Wohnung in einem besseren Allgemeinzustand als vorher.
*Homöopathische Arzneien werden aufgrund der Symptomatik im individuellen Krankheitsfall verschrieben und sind nicht auf andere Krankheitsfälle übertragbar.
Alle Namen im Text wurden geändert.